Im Jahr 1347 wurde Europa vom „Schwarzen Tod“ heimgesucht. Die Seuche, die Angst und Schrecken verbreitete, raffte in fünf Jahren ein Drittel der Bevölkerung dahin. 40 Jahre lang flackerte die Pest immer wieder auf, in Marseille wurde sie erst 1722 besiegt, in Istanbul 1839. Von der schlimmsten Katastrophe des Mittelalters zeugen nur wenige, indirekte Spuren: In zeitgenössischen Texten wurde die Epidemie selbst meist verschwiegen, höchstens wurden ganz beiläufig die Auswirkungen vermerkt. Es ist, als hätte man die Folgen des Massensterbens irgendwie abfedern wollen – obwohl mancherorts mehr als die Hälfte der Einwohner der Pest zum Opfer fiel. Doch der eigentliche Ansteckungsprozess bleibt mehr als 500 Jahre lang ein Rätsel. Als die Pest nach einer letzten Epidemie in Marseille 1722 aus Europa verschwindet, ist ihre wahre Ursache noch immer unbekannt. (Text: arte)