Der Name Angkor Vat bedeutet „Stadt in Form eines Tempels“. Aber eigentlich handelt es sich um ein Kloster von der Größe einer Stadt. Von Angkor sieht man heute nur noch Ruinen, oder genauer: die Inszenierung ihrer Entdeckung. Einst befand sich hier eine bedeutende Zivilisation. Beide, Stadt und Zivilisation, gingen unter, wurden vergessen und schließlich von den Europäern wiederentdeckt. Mit dem Fall der Hauptstadt des Khmer-Reichs gerieten die großen Gleichgewichte in Südostasien ins Wanken. Schon damals war Angkor eine mythische Stadt, bevor es vom Dschungel überwuchert und erst mit der Kolonialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von französischen Forschungsreisenden wiedergefunden wurde. Die Entdeckung der Ruinen von Angkor weckte Träume von Größe und beflügelte die Fantasie: Man wollte an das Verschwinden einer ganzen Zivilisation glauben, ähnlich dem Untergang des Römischen Reiches, wie man ihn sich damals vorstellte. (Text: arte)