Das Stück behandelt das Leben des österreichischen jüdischen Philosophen Otto Weininger, der durch sein Werk „Geschlecht und Charakter“ berühmt wurde sowie durch seinen Selbstmord, den der erst Dreiundzwanzigjährige in Beethovens Sterbehaus in Wien verübte. Es spielt am 4. Oktober 1903, in Weiningers letzter Nacht in der Wiener Schwarzspanierstrasse. Die Szenen skizzieren Weiningers Leben im Rückblick der letzten Sekunden völliger Einsamkeit, im Augenblick des Schusses, im Moment zwischen Leben und Tod: Vor dem Auge Weiningers tauchen die Gestalten der Kindheit, Vater Leopold und Mutter Adelheid, die Begleiter der Studienzeit, Freunde, Lehrer und Geliebte und die Idole und Konkurrenten der Geisteswelt, Sigmund Freud, August Strindberg und der Kritiker Möbius auf, um ihn in einem mörderischen Reigen dem Tod in die Arme zu treiben.